1. April 2025

Eitel Daniel

Ideen für eine optimale Marketingplanung

Foto von Phil Desforges

Marketing ohne Plan ist wie Segeln ohne Kompass. Viele kleine und mittlere Unternehmen starten voller Energie in neue Maßnahmen, posten spontan auf Social Media oder schalten Anzeigen auf Zuruf, doch am Ende fehlt die klare Linie. Wo wollen wir hin? Was ist das Ziel? Welche Maßnahmen bringen uns wirklich weiter?

Ein Marketingplan ist kein starres Dokument, sondern ein Arbeitsinstrument. Er hilft dir, Prioritäten zu setzen, Ressourcen sinnvoll zu nutzen und dein Team oder dich selbst auf Kurs zu halten. Gerade in dynamischen Märkten brauchst du ein System, das Überblick schafft, über Ziele, Kanäle, Zeiträume und Budgets.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln (z.B. einem Excel-Sheet oder einem Notion-Board) einen klaren, praxisnahen Marketingplan aufsetzt. Nicht für die Schublade, sondern für den Alltag.

Warum du einen Marketingplan brauchst

Marketing ohne Plan ist wie eine Reise ohne Ziel: Du bist unterwegs, aber niemand weiß, wohin es gehen soll, und am Ende kommst du womöglich nirgendwo an. Ein Marketingplan schafft hier Orientierung. Er definiert nicht nur, was du erreichen willst, sondern auch, wie du dorthin kommst.

Ein durchdachter Marketingplan übernimmt mehrere Funktionen:

  • Strategischer Kompass: Er sorgt dafür, dass alle Maßnahmen auf ein gemeinsames Ziel einzahlen, sei es Reichweite, Leads oder Kundenbindung.
  • Operatives Steuerungsinstrument: Er gibt Struktur in der Umsetzung, verhindert Aktionismus und hilft, Ressourcen wie Zeit und Budget gezielt einzusetzen.
  • Kommunikationsgrundlage: Im Team, mit Agenturen oder Partnern, da der Plan dein Vorgehen nachvollziehbar und verbindlich macht.
  • Messlatte für Erfolg: Ohne Plan keine Erfolgskontrolle. Nur wer Maßnahmen mit Zielen und Kennzahlen verknüpft, kann später beurteilen, was funktioniert hat und was nicht.

Besonders in kleinen Unternehmen mit knappen Ressourcen ist ein klarer Plan Gold wert. Er bringt Fokus, spart Zeit und hilft, nachhaltige Wirkung zu erzielen, statt im Tagesgeschäft zu verpuffen.

Die Grundstruktur eines guten Marketingplans

Ein durchdachter Marketingplan folgt keinem starren Schema, aber es gibt essenzielle Elemente, die in keiner Version fehlen sollten. Sie sorgen dafür, dass du nicht nur gute Ideen sammelst, sondern diese auch konsequent verfolgst: strategisch, messbar und realistisch.

  • Ausgangslage: Bevor du Maßnahmen planst, musst du wissen, wo du stehst. Eine kurze Bestandsaufnahme zu Markt, Wettbewerb, Zielgruppe und bisherigen Aktivitäten schafft Klarheit. Das kann knapp gehalten sein, aber wichtig ist, dass du dir ein realistisches Bild machst.
  • Ziele: Formuliere konkrete Marketingziele: Was willst du in welchem Zeitraum erreichen? Ob Reichweite, Leads, Verkäufe oder Markenaufbau … jedes Ziel braucht eine messbare Kennzahl, um Erfolge bewerten zu können.
  • Zielgruppen & Personas: Wen möchtest du erreichen? Eine Beschreibung deiner idealen Kundinnen und Kunden hilft, Maßnahmen besser auszurichten, inhaltlich wie medial.
  • Kanäle & Maßnahmen: Auf welchen Plattformen willst du aktiv sein? Hier trägst du ein, welche Formate und Maßnahmen du auf welchen Kanälen planst, vom Blogartikel über Social Ads bis zur Messe.
  • Zeitplanung: Ein Zeitraster zeigt, wann welche Maßnahme umgesetzt wird. Das sorgt für Verbindlichkeit und hilft dir, den Überblick zu behalten, vor allem, wenn mehrere Beteiligte involviert sind.
  • Budget: Ohne Kostenplanung fehlt die wirtschaftliche Grundlage. Auch bei kleinen Budgets lohnt sich ein Überblick über interne und externe Aufwände, von Software über Dienstleister bis hin zu Werbekosten.
  • KPIs & Erfolgskontrolle: Lege fest, wie du misst, ob deine Maßnahmen wirken. Nur so kannst du sinnvoll nachjustieren oder Ressourcen umverteilen.

Excel-Template: Die bewährte Allzweckwaffe

Excel ist für viele nach wie vor das bevorzugte Tool, wenn es um einfache, flexible und leistungsfähige Planung geht, auch im Marketing. Zwar wirkt die Tabellenoptik auf den ersten Blick wenig kreativ, doch genau darin liegt ihre Stärke: Excel zwingt zur Klarheit. Wer hier einen Plan erstellt, muss konkret werden.

Warum Excel immer noch funktioniert

Excel eignet sich besonders gut für Marketingpläne, weil es Struktur mit Anpassungsfreiheit verbindet. Ob du eine einfache Jahresübersicht brauchst oder einen detaillierten Maßnahmenplan mit Budgettracking: Mit wenigen Formeln und Spalten kannst du genau das abbilden, was du brauchst.

Was ein gutes Excel-Template enthalten sollte

Ein bewährtes Template für Marketingzwecke besteht meist aus mehreren Reitern oder Abschnitten:

  • Zielübersicht: Welche Marketingziele sind definiert, welche KPIs wurden festgelegt?
  • Maßnahmenplan: Wann läuft welche Kampagne über welchen Kanal? Wer ist verantwortlich? Was sind die konkreten Inhalte?
  • Budget-Tracking: Welche Kosten sind geplant, welche tatsächlich angefallen?
  • Content-Kalender: Eine chronologische Übersicht über geplante Inhalte nach Kanal, Format und Thema.
  • Erfolgskontrolle: Einfache Diagramme oder Tabellen zur Erfassung der wichtigsten Kennzahlen.

Tipps für die Praxis

  • Vermeide unnötige Komplexität. Ein Plan, den niemand pflegt, bringt nichts.
  • Nutze farbliche Markierungen für Deadlines, Status oder Prioritäten.
  • Halte pro Maßnahme fest, ob sie abgeschlossen, in Arbeit oder verschoben ist.
  • Aktualisiere regelmäßig, idealerweise einmal pro Woche.

Gut gepflegt ist ein Excel-Plan nicht nur ein Werkzeug für dich selbst, sondern auch eine solide Gesprächsgrundlage im Team oder mit externen Dienstleistern.

Notion-Board: Für alle, die flexibler denken

Während Excel für viele die klassische Lösung ist, bietet Notion eine modernere, visuellere und vor allem kollaborativere Alternative. Wer flexibel planen, Aufgaben visuell strukturieren und mit verschiedenen Ansichten arbeiten will, findet in Notion ein echtes Allround-Werkzeug, besonders für dynamische Teams oder Solo-Selbstständige mit vielen Projekten.

Warum Notion überzeugt

Notion kombiniert Datenbank, Textverarbeitung, Projektmanagement und Kalender in einem Tool. Das macht es ideal für Marketingpläne, die mehr als reine Zahlenlisten sind. Du kannst Inhalte schreiben, Aufgaben zuweisen, Fälligkeiten setzen, Zuständigkeiten definieren, und das alles in einer Oberfläche, die sich intuitiv anfühlt.

Aufbau eines Notion-Marketingplans

Ein bewährtes Setup für Marketingzwecke besteht zum Beispiel aus:

  • Board-Ansicht (Kanban): Zeigt alle Maßnahmen oder Kampagnen als Karten, die du je nach Fortschritt verschieben kannst (z. B. Idee > In Planung > In Umsetzung > Abgeschlossen).
  • Kalenderansicht: Für die zeitliche Planung von Content, Kampagnen oder Deadlines.
  • Datenbankansicht: Ermöglicht strukturierte Filter und Sortierungen nach Kanal, Zielgruppe, Status oder Budget.
  • Detailseiten: Jede Maßnahme oder Kampagne kann eine eigene Seite mit Zieldefinition, Assets, Texten und Verantwortlichkeiten enthalten.

Für wen eignet sich Notion?

  • Für Teams, die gemeinsam planen und arbeiten, auch remote.
  • Für Solo-Marketer, die kreative Ideen, Planung und Umsetzung an einem Ort bündeln wollen.
  • Für alle, die mehr als Tabellen brauchen, aber nicht mit klassischen Projektmanagement-Tools arbeiten möchten.

Notion ist kein Tool, das „von selbst“ funktioniert. Aber wer sich einmal ein durchdachtes Template aufbaut, wird mit Klarheit, Übersicht und echten Zeitgewinnen belohnt.

Was der Plan nicht kann, und du trotzdem brauchst

Ein guter Marketingplan ist ein wertvolles Werkzeug, aber kein Autopilot. Er hilft dir, Ziele zu setzen, Maßnahmen zu strukturieren und Budgets zu überblicken. Doch bestimmte Dinge kann auch der beste Plan nicht leisten. Gerade hier trennt sich operative Disziplin von echter Wirkung.

  • Entscheidungen treffen: Ein Plan liefert Optionen, keine Antworten. Er zeigt dir auf, was möglich ist, aber ob du eine Maßnahme tatsächlich umsetzt, musst du trotzdem selbst entscheiden. Bauchgefühl, Erfahrung und Timing spielen hier eine größere Rolle als jede Excel-Formel.
  • Kreativität erzeugen: Kein Template kann dir eine gute Idee liefern. Kreative Einfälle entstehen nicht aus Tabellen, sondern aus echtem Kundenverständnis, mutigem Denken und manchmal schlicht aus Neugier. Dein Plan sollte Platz für Spontanität lassen, denn nicht alles folgt einer Kalkulation.
  • Umsetzung garantieren: Ein strukturierter Plan motiviert. Aber er führt sich nicht von selbst aus. Ohne klare Verantwortlichkeiten, Zeitfenster und regelmäßige Kontrolle bleibt vieles auf dem Papier. Die beste Maßnahme bringt nichts, wenn sie nicht realisiert wird.
  • Reaktion auf Veränderung: Pläne sind Momentaufnahmen. Märkte, Kunden und Plattformen verändern sich, manchmal oft schneller, als dein Plan es abbilden kann. Deshalb solltest du regelmäßig reflektieren: Passt das noch? Müssen wir justieren? Flexibilität ist kein Gegner der Planung, sondern ihr Partner.

Ein Marketingplan ist also keine Glaskugel und keine Garantie, vielmehr ein Rahmen. Einer, der Orientierung gibt, aber deine Wachsamkeit, Entscheidungsfreude und Gestaltungswille nicht ersetzt.

Erfolgskontrolle direkt mitplanen

Ein Plan ohne Kontrolle ist wie ein Kompass ohne Nadel: du bewegst dich, aber weißt nicht, ob in die richtige Richtung. Deshalb sollte jeder Marketingplan auch eine einfache, aber durchdachte Erfolgskontrolle beinhalten. Nur so erkennst du, welche Maßnahmen Wirkung zeigen und welche du besser überdenkst.

  • Von Anfang an messbar denken: Jede Maßnahme braucht ein Ziel, und jede Zieldefinition braucht eine Kennzahl. Ob Klicks, Leads, Verkäufe oder Buchungen: Was du nicht messen kannst, kannst du nicht steuern. Der erste Schritt ist also, deine Aktivitäten so zu planen, dass ihre Ergebnisse erfassbar sind.
  • Kennzahlen definieren, aber fokussiert: Vermeide Zahlenfriedhöfe. Konzentriere dich auf die KPIs, die wirklich zum Ziel beitragen. Für ein Webinar kann das die Anmeldequote sein, für eine E-Mail-Kampagne die Öffnungs- und Klickraten, für eine Anzeige die Conversion-Kosten. Weniger ist oft mehr, solange die Zahlen klar und aussagekräftig sind.
  • Zeiträume und Messpunkte festlegen: Plane von Anfang an, wann du deine Maßnahmen überprüfst. Nicht jede Aktion lässt sich sofort bewerten – manche brauchen Zeit. Setze dir realistische Deadlines, um auf Basis echter Daten zu entscheiden: anpassen, stoppen oder skalieren?
  • Plan und Realität nebeneinander legen: Eine Tabelle mit geplanten Zielen bringt wenig, wenn sie nicht regelmäßig mit den echten Ergebnissen abgeglichen wird. Nimm dir bewusst Zeit für einen Soll-Ist-Vergleich. So entdeckst du frühzeitig, was funktioniert, und vermeidest, Ressourcen ins Leere zu investieren.

Erfolg ist selten Zufall. Wer seine Maßnahmen mit einem klaren Ziel und einem passenden Messsystem plant, macht Fortschritt sichtbar und Marketing effizient.

TL;DR | Der beste Plan ist der, den du nutzt

Ein Marketingplan ist kein Kunstwerk für die Schublade, vielmehr ist er ein Arbeitsinstrument. Er hilft dir, Überblick zu behalten, Prioritäten zu setzen und deine Ressourcen gezielt einzusetzen. Doch all das bringt nur etwas, wenn du ihn regelmäßig nutzt, weiterentwickelst und anpasst.

Es muss nicht perfekt sein. Wichtiger ist, dass du anfängst … mit einer einfachen Excel-Datei, einem schlanken Notion-Board oder einem anderen Tool, das zu dir passt. Plane in deinem Tempo, mit deinem Fokus. Die beste Struktur ist die, die dich nicht aufhält, sondern unterstützt. Denn Klarheit im Plan schafft Freiheit in der Umsetzung. Und genau darum geht es: weniger Chaos, mehr Wirkung.

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